Fußball“National“Mannschaft

 

Jeder kann und darf in Deutschland frei seine Meinung äußern, er kann und darf auch einem autoritären Herrscher huldigen.

Wer aber einem Diktator Erdogan Respekt zollt, Deutschland diesen jedoch verweigert, zeigt damit seine Geringschätzung gegenüber Deutschland. Dies ist bedenklich! Und wer zwei Herren gleichzeitig dient, sollte so viel Rückgrat besitzen, wenn man schon die deutsche Nationalhymne nicht mitsingt, aus der Nationalmanschaft auszutreten. Aber anscheinend handelt es sich bei Özil und Gündogan nur um Geld und Ansehen.

Das Treffen von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Erdogan mit dem folgenden Propagandafoto ist ein Affront gegenüber all denen, die in der Türkei verfolgt, entlassen und unschuldig inhaftiert werden. Ganz zu schweigen von der Verfolgung der Kurden.

Dies scheint beiden Fußballern egal zu sein. Oder sind sie wirklich so naiv? Schließlich haben sie doch PR-Berater. In jedem Fall wird dieses Auftreten die deutsche Nationalmannschaft bei der Fußball-WM belasten. Die Pfiffe der deutschen Fußballfans gestern beim Länderspiel Österreich-Deutschland (2:1) zeigten das deutlich.

Ich bin und war noch nie ein Fußballfan und auch noch nie national eingestellt, denn ich fühle mich als Europäer. Dennoch muss ich zugestehen, wenn man von einer Nationalelf spricht, sollten sich diese Spieler auch mit Deutschland identifizieren und auch die Nationalhymne singen, oder so tun als ob, wenn man den Text nicht kann. Was hätte dies denn sonst mit der Nation Deutschland zu tun? Ob man sonst die Nationalhymne mitsingt sei jedem selbst überlassen. Eine Gefahr sehe ich erst dann, wenn aus Vaterlandsliebe sich ein übersteigerter Nationalstolz entwickelt, der sich in Überheblichkeit, Ignoranz, Verblendung, Rassismus und Intoleranz äußert.

Hierzu ein Link, was ich unter Toleranz verstehe. Eine Erklärung tut gerade heute, wo der Toleranzgedanke überstrapaziert wird, Not.

Eine Abhandlung zum Toleranzgedanken

Wer die Nationalelf nur als Mittel zur Steigerung der eigenen Publicity und aus monetären Gründen nutzt, ist ein Heuchler und dort fehl am Platz. Darüber sollte sich auch der Bundestrainer im Klaren sein.

Wer obendrein das demonstrative Nichtsingen der Nationalhymne zum politischen Protest nutzt, der gehört zweimal nicht in die Nationalelf. Schon erst recht nicht, wenn er augenscheinlich einem Diktator huldigt.

Als Gegenargument wird dann gerne gebracht, bei der deutschen Nationalmannschaft 1974 hätte kein Spieler, damals wurde Deutschland Weltmeister, zur deutschen Nationalhymne gesungen. Dies stimmt zwar, geschah aber nicht aus mangelndem Respekt, sondern weil nationalistische Zeichen nach dem Krieg bis in die 80er-Jahre verpönt waren.

Wie es um den Fußball im Allgemeinen bestellt ist, zeigt deutlich die Aussage des ehemaligen Torwarts Olli Kahn.

 

Oliver Kahn sieht es nüchtern

„Wir wissen doch alle, dass viele Spieler mit Migrationshintergrund sich nicht nicht wegen ihres Herzens für Deutschland entscheiden, sondern weil sie in der deutschen Nationalmannschaft große Erfolge haben können und ganz anders im Rampenlicht stehen als in dem Land, an dem ihr Herz möglicherweise hängt“, sagte der 48-Jährige zuletzt gegenüber „Dazn“. Das sei nun mal die Realität, meinte Kahn, „und da brauchen wir auch nicht päpstlicher sein als der Papst.“

Quelle: WELT, 02.06.2018

Werner Steer, der Chef des Deutschen Theaters, bemerkte dazu: „So einer wie Özil, der nicht nur einem Verbrecher huldigt, sondern auch noch die Nationalhymne nicht mitsingt, weil er die Werte nicht teilt, muss sofort weg.“

Selbst Oliver Bierhoff sieht es im Nachhinein als Fehler an, Özil für die Nationalelf aufgestellt zu haben.

https://www.google.de/amp/s/www.t-online.de/sport/fussball/id_84068564/tid_amp/wm-2018-oliver-bierhoff-gibt-zu-umgang-mit-mesut-oezil-war-ein-fehler.html

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Mittlerweile ist Özil aus der Nationalmannschaft ausgetreten und bekräftige, er würde sich wieder mit Erdogan ablichten lassen. Er wollte dem Amt Respekt zollen und nicht der Person Erdogan.

So, so, doch wie ließe sich beides trennen? Gerade bei Erdogan, dem Despoten am Bosporus? Özil hat nichts, aber auch gar nichts verstanden.

Um das unter Beweis zu stellen und natürlich, um sich in ein besseres Licht zu setzen, teilte er gekränkt einen Rundumschlag an all diejenigen aus, die ihn kritisierten und scheute dabei nicht, unter die Gürtellinie zu zielen, indem er all diesen die Rassismus-Karte zeigte. Schließlich sei er, der arme, unverstandene Özil deutschem Rassismus zum Opfer gefallen.

Serap Güler (CDU) schreibt dazu am 23.07.2018: Eines möchte ich vorab klarstellen: Das Foto von Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan war und bleibt ein großer Fehler, auch nach seiner (Özils) Erklärung. Ich habe ebenfalls eine starke Verbundenheit zu meinen Eltern und damit auch zu ihrer Heimat, der Türkei. Doch man kann dem Land auch verbunden sein, ohne sich mit einem Despoten gemein zu machen, der keine freie Meinung zulässt und Gegner ins Gefängnis bringt.

https://orange.handelsblatt.com/artikel/47213

 

Und Michael Wolffsohn schreibt: „Auch Nationalspieler repräsentieren ihre Nation. In der Nationalelf repräsentiert jeder Spieler nicht nur seine Person, sondern zugleich die Werte unserer Nation, zum Beispiel „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Darin liegt der Wert des Singens unserer Nationalhymne vor jedem Länderspiel. Damit dieses Land weiter „im Glanze diese Glückes“ blühen kann.“

https://m.bild.de/politik/inland/mesut-oezil/wolffsohn-kommentar-zu-oezil-56411282,view=amp.bildMobile.html?__twitter_impression=true

Hoffen wir, dass das Thema Özil nun endlich vorbei ist, denn er schadet all seinen Landsleuten, die sich bestens in die deutsche Gesellschaft integriert haben.