In Gedenken

Stellvertretend für viele haben meine Eltern, Jahrgang 1910 und 1915, den 1. Weltkrieg miterlebt, waren dabei wie Deutschland wieder aufgebaut wurde, haben die Hyperinflation 1923 überstanden, wo keiner wusste, woher er am nächsten Tag sein Essen nehmen sollte.

Aber sie hielten durch, dank eisernem Überlebenswillen, durch Fleiß und Zuversicht. Auch die Hölle des 2. Weltkriegs haben sie überlebt, haben sich und Deutschland nicht aufgegeben, haben aus der Verwüstung erneut ein fruchtbares Land entstehen lassen, das jedem neue Perspektiven, jedem eine Zukunft bot.

Sie haben geschuftet, Entbehrungen hingenommen und mit ihrem Schicksal nicht gehadert. 

Und sie starben in dem guten Glauben, ihre Enkel würde ein gutes, sicheres und erfülltes Leben erwarten in einer freien, friedlichen Welt, die sie ihnen durch viel Schweiß, Einsicht und Engagement ermöglicht und überlassen haben.

Meine Eltern würden, nachdem was sie durchgestanden haben, zerbrechen, sähen sie, wie man ihre Hinterlassenschaft entwürdigt. All ihre Mühe umsonst, geopfert einer feigen, eitlen, wie auch skrupellosen und heuchlerischen Politelite, einschließlich deren blinden scheinguten Vasallen, die, besessen vom Mammon und gelenkt vom Egoismus, meiner Eltern und anderer Erbe veruntreuten.

Diese Enttäuschung ihnen erspart zu sehen, ist der einzige Trost über ihren Tod.

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