Manchmal hat man keine Lust mehr

Wenn ich täglich die Nachrichten höre oder lese, würgt es mich und die Galle scheint mir hochzukommen. Jetzt habe ich mich schon von Facebook losgelöst, weil ich den Schrott dort nicht mehr lesen will, bin aber noch bei Twitter, wo zumindest nicht jeder gleich, weil er seine Meinung sagt, sofern er diese manierlich äußert, gesperrt wird.

Ich komme aber nicht umhin, morgens oder unterwegs im Auto im Radio Nachrichten zu hören, irgendwie will man ja auch auf dem Laufenden bleiben. Und schließlich will man sich eine Meinung bilden, wozu eben Bildung gehört.

Ich sehe schon seit Längerem keine „Tagesschau“ oder die Sendung „Heute“, lese keinen Spiegel oder sonst ein Mainstreamblatt.

UND DENNOCH bleibt es mir nicht erspart, mir den täglichen Mist verkorkster Ideologen anhören zu müssen. Ich kann nicht meinen Kopf in den Sand stecken und glauben, um mich herum sei es still.

Aber ich verliere von Tag zu Tag mehr die Lust am Schreiben, am Kritiküben. Es bringt ja doch nichts. Die Masse ist verbohrt und fern jeglicher Vernunft und Realität. Es scheint keine Mitte mehr zu existieren, nur noch rechte und links-grüne Dogmatiker.

Eigentlich sollte man sich nur noch um sich selbst kümmern, um seinen inneren, familiären Kreis. Doch irgendwann holt einen dann das Außen ein und drängt sich vehement in den inneren Kreis, fordert dies und das, lässt nicht locker und man fragt sich, wie das so weit kommen konnte?

Eben, weil man die anderen so weit hat kommen lassen. Keiner braucht sich zu beklagen, wenn er keine Gegenwehr leistet und sich auf einmal vereinnahmt, überwacht, gegängelt, ausgebeutet, unterdrückt, entmündigt und seiner Freiheit beraubt sieht.