Der Kinderchor, der WDR und die Nazisäue

In einem WDR-Beitrag wurde am Freitag den 27. Dezember 2019 das Lied „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ umgetextet und in der abgeänderten Form von einem Kinderchor vorgetragen. In der neuen Version singt der Kinderchor aus Dortmund, wie diese Oma dabei jeden Monat tausend Liter Sprit verbraucht. Es folgen Strophen darüber, wie sie mit ihrem SUV „zwei Opis mit Rollator“ überfährt und sich „jeden Tag ein Kotelett“ brät, weil „Discounterfleisch so gut wie gar nix kostet“. Die als Umweltsau bezeichnete Oma wird nun Opfer eines ausufernden Klimahypes, der keine Skrupel mehr zu kennen scheint. Und die Kinder werden zur Propaganda wie zu DDR-Zeiten oder in anderen totalitären Systemen missbraucht.

Es kam aber noch dreister, noch beleidigender, noch unverschämter. Danny Hollek (ehemaliges Antifa-Mitglied) und freier Mitarbeiter des WDR, der u.a. für die aktuelle Stunde als freier Journalist arbeitet, legte nach und twitterte: „Lass mal über die Großeltern reden, die jetzt sich über „Umweltsau“ aufregen. Eure Oma war keine Umweltsau. Stimmt. Sondern eine Nazisau.“

Ist es nicht befremdlich, was einem so alles als Satire verkauft wird? Das gilt auch für das von vielen als toll empfundene Gedicht eines Böhmermanns, in dem dieser Erdogan als Ziegenficker bezeichnet. Ich mag Erdogan nicht, aber solche respektlose Beleidigungen gehen meiner Meinung nach gar nicht, sie schüren nur Hass. Die Heuchelei der Böhmermann-Fans (sind alle Gutmenschen) zeigt sich schnell in ihrer Kritik an Dieter Nuhr, der Greta durch den Kakao zieht, jedoch ohne beleidigend zu werden.

Und angesichts des Liedes vom WDR drängt sich die Frage auf: Wann erwägen Politiker Hand in Hand mit ihren Medien in Verbindung mit den Worten von

 

Christine Lagarde

Christine Lagarde soll angeblich 2013 gesagt haben:  „Ältere Menschen leben zu lange und es ist ein Risiko für die Weltwirtschaft, etwas muss getan werden“

taz

sowie der linken „taz“, über 60-Jährige sollten doch mit dem Führerschein auch gleich das Wahlrecht abgeben,

Fridays for Future

und nicht zuletzt angesichts der Worte der Organisation Fridays for Future kurz vor Weihnachten „Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei“,
 

die Enteignung, die Entmündigung, die Internierung oder gar die Euthanasie von Menschen im Renten-, bzw im Pensionsalter?

 

Hans-Georg Maaßen

Hans-Georg Maaßen schreibt: „Oma ist ‘ne Umweltsau“ ist keine Grundversorgung, sondern Agitation und Propaganda. Herr Buhrow, übernehmen Sie die Verantwortung und treten Sie zurück! (hgm)

 

Swason Chebli

Selbst Swason Chebli findet: es ist nicht witzig, wenn meine studierten umweltbewusst lebenden Nichten&Neffen meine Mama, also ihre Oma, alte #Umweltsau“ nennen, weil sie beim Discounter u. nicht Bio einkauft. Das so zu sehen, hat nichts mit links, rechts, konservativ, liberal, progressiv zu tun.

 

Thomas Nückel

Und Thomas Nückel, FDP- und WDR-Ratsmitglied schreibt auf Twitter:

Georg Restle

Georg Restle gibt sich hingegen bestürzt, wie man sich über eine Satire, wie dem Lied des Kinderchors doch so aufregen könne, während in Syrien Hunderte von Kinder sterben. Was nützt es den Kindern in Syrien, wenn die Ordnung in Deutschland zerstört wird? Dann bleibt eben nichts mehr an Hilfe für andere Länder übrig. Ein kranker Organismus wird schwerlich anderen ausreichend helfen können.

Saskia Esken

Und die Bundesvorsitzende der SPD Saskia Esken schreibt auf Twitter:
Mich beunruhigt eher, was alles im Name der angeblich „guten“ Sache erlaubt ist und was alles als Satire dargestellt wird, obwohl es sich eindeutig um Manipulation und Gehirnwäsche handelt !

Nicola Beer

Nicola Beer erwidert auf den Tweet von Saskia Esken folgendes:
Erfreulich, wenn Menschen die Dinge benennen, wie sie sind und nicht herumeiern und krampfhaft nach Entschuldigungen suchen.

Mail an den WDR

Sehr erbost über die Unverschämtheit des WDR schrieb ich an ihn und seinen Intendanten folgendes Mail.
An den rundfunkrat@wdr.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

Eigentlich kann man mit gutem Gewissen nicht mehr von „sehr geehrt“ sprechen. Ihr mittlerweile gelöschtes Video mit dem Kinderchor, der alle älteren Menschen, mich eingeschlossen, verunglimpft, lässt diese Formulierungen eher wie einen äußerst makaberen Witz erscheinen. Ich fühle mich persönlich angegriffen und beleidigt.
Meine Frau und ich haben fünf Kinder nach humanistischen Grundsätzen großgezogen, mit so manchen Entbehrungen, was persönliche Belange angeht. Wir haben  mittlerweile vier Enkelkinder und waren stets bemüht, unsere Umwelt zu schonen.
Schon vor vielen Jahren haben wir auf eine umweltfreundliche Heizung umgestellt, haben über 4.000 Bäume gepflanzt, trennen seit Anbeginn den Müll und lassen Nahrungsmittel nicht verkommen. Alles wird bei uns recycelt. Auch lassen wir kein Abwasser in die öffentlichen Kanäle fließen, ebenso wie das Regenwasser in eigens dafür angelegten Teichen versickert und somit dem Grundwasser zugute kommt. Ich könnte noch viel mehr aufzählen, Dinge, die für uns, auch für meine Eltern, die uns diese Haltung beigebracht haben und beide Weltkriege durchleben mussten, eine Selbstverständlichkeit sind. Sie und ihre Journalisten machen all dies zunichte und lassen es an jeglichem Respekt vor Menschen fehlen, die sich für eine bessere Welt stark gemacht haben.
Da nützt auch die Entschuldigung von Tom Buhrow nichts. Es ist beschämend wie Sie mit uns älteren Bürgern umgehen und alle mit einer Rundum-Nazi-Keule beschmutzen.

Keine besten Grüße

Andreas Manuel GRUSS

 

Diese beschämende Art und Weise, mit der unsere Zwangsgebühren politisch missbraucht werden, bestätigt mich nur darin, warum wir keine Rundfunkgebühren mehr zahlen sollten.

ARD/ZDF – die öffentlich-rechtlichen Sender und die Zwangsgebühr

 

Einen guten Kommentar dazu schreibt Eric Gujer von der NZZ.

https://www.nzz.ch/schweiz/240-jahre-jubilaeum/fake-news-kann-man-medien-noch-vertrauen-ld.1532629