Klimaflüchtlinge

 

Nahezu hysterisch beschwören Grüne, Rote, Klima- und Umweltschützer einstimmig die Notwendigkeit, Menschen aus den vom Klima verwüsteten Ödlandschaften zu retten. Ein Blick nach Israel zeigt, was die einen aus Wüsteneien machen und wie andere sie gleichgültig entstehen lassen. Und genau auf diese grünen, von Israelis geschaffenen Oasen, sind die Palästinenser neidisch, wie mir ein Israeli berichtete.

Wer nur die Hände in den Schoß legt und jammert, keiner würde sich um ihn kümmern, der hat mit seinem Gewinsel nur Erfolg bei Gutmenschen, nicht bei redlich und verantwortungsvoll denkenden und handelnden Menschen.

Vier Beispiele von meinen zahlreichen Reisen in ferne Länder möchte ich erwähnen.

Als ich einen Freund auf Haiti besuchte, der dort als Entwicklungshelfer tätig war, ließ ich mich auf einer meiner Wanderungen durch das Land an einem Fluss nieder und beobachtete aus respektvoller Entfernung Frauen, die dort ihre Wäsche wuschen. Nach einer Weile schlenderte ein junger, kräftig gebauter Schwarzer auf mich zu und sagte zu mir in einer Mischung aus Französisch und Kreol, ich solle ihm doch etwas Geld schenken. Ich antwortete ihm, er sei doch jung und stark und könne arbeiten, worauf er lachend und kopfschüttelnd abzog.

Auf Madagaskar erfuhr ich, wie man sich aus Dreck eine kleine Oase erschaffen kann. Auf einer Wanderung von Antananarivo in die Umgebung durch ärmliche und verdreckte Banlieues, stach aus all dem Unrat eine kleine Hütte hervor, vor der ein kleiner Gemüsegarten sauber angelegt war, eine Perle in all dem Dreck. 

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich, als ich/wir in Indien eins unserer Patenkinder besuchten. Wer Indien kennt, der weiß, Indien versumpft im Müll. Aber auf dem Land, dort wo unser Patenkind lebt, gab es kleine landwirtschaftliche Anwesen, die zwar von Großgrundbesitzern gepachtet waren, aber sehr sauber gehalten wurden. Die Menschen achteten die Scholle, auf der sie lebten, auch wenn es nicht ihr Eigentum war.

Man kann, wenn man will und sich Mühe gibt. Leider wollen viele Menschen nicht und ergeben sich lieber fatalistisch in ihr vermeintliches Schicksal, das sie aber großteils, nämlich durch Gleichgültigkeit, selbst verschuldet haben.

Dazu ein Bericht aus Sambia, in das ein Kollege mit einer privaten Hilfsgruppe Medikamente als Hilfsgüter brachte. Außer, dass sie die Zollbeamten reichlich bestechen mussten, um überhaupt die Hilfsgüter ins Land bringen zu dürfen, erscheint mir wichtig zu erwähnen, warum damals die Menschen dort so „arm“ schienen. Die Maisernten, waren ausgiebig und hätten für die Ernährung der Landbevölkerung ausgereicht, doch brannten die Männer aus dem Mais lieber Alkohol und frönten diesem ausgiebig. Als der Mais dann für die Destillate verbraucht war, wurde die Nahrung knapp und man schrie nach der Welthungerhilfe, die natürlich entsprechend reagierte und den armen am Verhungernden Lebensmittel lieferten.

Die Masse der Menschen, die viele Scheingute in unser Land holen, gehören zu denen, die ihr eigenes Heimatland haben verkommen lassen, anstatt es zu hegen und zu pflegen.

Unkontrollierte Entwicklungshilfe, die meist nicht den armen Menschen, sondern den Machthabern nützte, hat diese Zustände mit begünstigt.

Wir können darauf warten, bis bei uns ähnliche Zustände herrschen. Schon jetzt braucht man doch bloß in bestimmte Stadtteile zu gehen, sei es in Deutschland, Holland, Frankreich oder Belgien, in denen der Anteil an Migranten sehr hoch ist. Es ist entsetzlich.

Peter Scholl-Latour hatte und hat nach wie vor recht: „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern der wird selbst Kalkutta!“