Der Kreis

Nur in der geometrischen Figur des Kreises können weder Anfang noch Ende einem Fixpunkt zugeordnet werden und erfahren dadurch eine Unendlichkeit.

Diese fortlaufende Dynamik entspricht dem Kreislauf des Lebens. Der Kreis gilt daher in alten matriarchalischen Kulturen als Symbol für die Große Mutter, das Ur-Göttliche und die Unendlichkeit allen Seins, wo nichts einen Anfang noch ein Ende hat. Alles läuft in immer wiederkehrenden Zyklen ab.

Der Kreis, dem Uroboros entsprechend, der Schlange, die sich in den Schwanz beißt, wie es bei Horapollon (170/7) heißt [18], soll uns zeigen, dass der Tod nicht einen Endpunkt auf der Strecke des Lebens fixiert, sondern einen Durchgang auf dem immer wieder vollziehenden Zyklus von Aufstieg und Abstieg, von Werden und Vergehen beschreibt. Vor allem auf ägyptischen Särgen findet man sie (109/783).
(aus „Das Geheimnis des Baphomet“)